Lokalnachrichten aus München-Laim und Umgebung
Stadtrat beschließt Gerty-Spies-Straße
Die bisher unbenannte Verkehrsfläche südlich der Ammerseestraße im Stadtbezirk Sendling – Westpark hat nun einen Namen: Die Stadt benennt sie nach der Münchner Schriftstellerin und Holocaust-Überlebenden Gerty Spies. Dies hat der Kommunalausschuss in seiner gestrigen Sitzung beschlossen.Die Gerty-Spies-Straße verläuft südlich und parallel der BAB 96 München – Lindau von der Westendstraße in westliche Richtung bis zur Ammerseestraße. Sie dient unter anderem als Zufahrt für die auf dem südlichen Grundstück liegende ehemalige Bayerische Landesschule für Gehörlose. Da die Schule mittlerweile ausgezogen ist, prüft die Stadt, das Grundstück und Gebäude anders zu nutzen. So ist, im Hinblick auf mögliche Baumaßnahmen, der Zeitpunkt günstig, die Straße zu benennen. Den vorhandenen und künftigen Bauten können so neue Adressen zugeordnet werden.
"Die Straßennamen im Umfeld der neuen Gerty-Spies-Straße sind nicht homogen," erläutert Kommunalreferent Axel Markwardt. "Es gibt sowohl Benennungen nach geografischen Gegebenheiten, wie die Ammerseestraße, als auch nach Persönlichkeiten, vornehmlich nach Malern und Dichtern. Um in diesem künstlerisch-literarischen Genre zu bleiben, hat der im Kommunalreferat angesiedelte GeodatenService München eine Benennung nach Gerty Spies vorgeschlagen. Gleichzeitig entsprechen wir damit dem Wunsch des Stadtrats, mehr Straßen nach Frauen zu benennen." Die Jüdin Gerty Spies überlebte das KZ Theresienstadt. Sie kehrte 1945 nach München zurück und verarbeitete das Erlebte unter anderem in ihrem ersten literarischen Werk – dem Gedichtband "Theresienstadt".
Eingetragen am 16.09.2016
Quelle: Presse- und Informationsamt der Landeshauptstadt München
» Alle Lokalnachrichten anzeigen