Lokalnachrichten aus München-Laim und Umgebung
Buchtipp: Klemens Ludwig: Die Opferrolle

Ludwig hinterfragt immer wieder die Sicht auf die Dinge und ist bereit, sie immer auf Fehler zu überprüfen und nähert sich da bestimmt mehr der Wahrheit an. Insgesamt geben Klemens Ludwigs Gedanken viel Nachdenkenswertes zu denken, dort wo er für einige provoziert wie dort, wo sie vorsichtig erklärt werden. Er sieht sehr deutlich und belegt alles durch Fußnoten, die auf Textstellen zum Nachlesen hinweisen.
Klemens Ludwig hat nichts gegen die Religion des Islam. Er zeigt Sympathien für den liberalen Islam. "Kaum jemand vertritt einen liberalen Islam so vehement so wie Seyran Ates, und kaum jemand wird so bedroht. Ein Leben ohne permanente Polizeiüberwachung ist für die Imamin nicht mehr möglich.", schreibt er voll Mitgefühl. Necla Kelek, die Trägerin des Geschwister-Scholl-Preises von 2005, hat ein bemerkenswertes Vorwort geschrieben.
Eine rundweg erhellende und zugleich straffe Gestaltung eines komplexen Themas ist selten. Klemenz Ludwig ist es geglückt. "Nur ein globales, gleichberechtigtes Miteinander von abendländischer und islamischer Welt garantiert langfristig Frieden und Entwicklung. Jede Art von exklusivem Wahrheitsanspruch, Verdrängen der Schattenseiten, Dominanz, Diskriminierung gebiert dagegen neue Konflikte.", schreibt er am Schluss.
Eckhard Krause
ISBN 978-3-7844-3510-7, 20 Euro.

Eingetragen am 09.09.2019
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