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Gideon Böss : Weihnachten das berühmteste Fest der Christenheit
Die Feier von der Geburt von Jesu ist das bekannteste Geburtstagsfest auf allen Kontinenten.Gideon Böss lässt das „Weihnachtsfest" selbst erzählen, wie es auf allen Kontinenten weithin bekannt wurde. Das Weihnachtsfest hat viel zu erzählen und ebenso viele Missverständnisse aufzuklären.
Vor allen Dingen ist dieses Fest, das wir alle zu kennen glauben, geheimnisumwobener als erwartet. Der Autor ist ein Meister der Sprache. Er erzählt sehr kurzweilig in einer Leichtigkeit, dass wir sogar beim Lesen die Seele baumeln lassen können. Diese Mühelosigkeit sorgt für eine wundervolle Leichtigkeit im Gemüt und fesselt den Leser und regt ihn an, sich weiter mit den Geschichten, die in der Bibel erzählt werden, zu befassen.
Gideon Böss ist eine Koryphäe für das Buch der Bücher, was seine Interviews in verschiedenen Zeitungen bezeugen. Vehement verteidigt er das Christentum. Die Besinnung auf die eigenen Stärken wäre für ihn ein Aufstieg des Kulturchristentums als Bewacher eben dieser christlichen Werte, ohne die es keine freien Werte geben kann. Es muss auch niemand in die Kirche eintreten.
Tatsächlich hat die Religion einige beeindruckende Erfolge vorzuweisen. Sie gründete die ersten Universitäten, verbot die Ehe unter nahen Verwandten, predigte Vergebung statt Rache und beeinflusste die modernen Menschenrechte der Aufklärung, so Böss.
Das Selbstbewusstsein der beiden christlichen Kirchen ist zurzeit sehr gering. Es ist in der Tat sehr eng an die Entwicklung ihrer zahlenmäßigen Stärke gebunden. Wie paralysiert blicken sowohl die evangelische, als auch die katholische Religionsgemeinschaft auf die Entwicklung ihrer Bestandsgröße. Die Lebendigkeit und Strahlkraft einer religiösen Gemeinschaft ist doch keine Frage von Mehrheiten, sondern von sichtbar gelebten Glauben und dem Selbstvertrauen, sich und andere damit zu bereichern. Das macht Gideon Böss in seinem Buch und den Gesprächen, die mit sehr viel Herzblut geschrieben sind, deutlich.
In dem Buch begegnen wir sehr originellen Gedanken. „Die Katholiken beginnen die Adventszeit im neunzehnten Jahrhundert durch die tägliche Besuchsandacht in der Kirche, die Protestanten versammelten sich hingegen im eigenen Familienkreis. Bei ihnen hatte sich die Religiosität viel stärker aus der Öffentlichkeit in den privaten Raum verschoben und aus Versammlungen mit anderen Christen wurde die Begegnung mit der eigenen Familie. Dass aus dieser Ausgangssituation heraus Bräuche geschaffen wurden, die das Beisammensein gemütlicher, geheimnisvoller und besinnlicher machen, ist naheliegend. So wurden also die Protestanten zu Weihnachtsinnovatoren, meint Böss. Er bedankt sich noch bei den Protestanten und zeigt die Unterschiede der verschiedenen Glaubensrichtungen auf. Die Katholiken erkennt man oft an der Krippe und die Protestanten am Christbaum. Heute geht vieles ineinander über. Die Unterschiede sollen niemals Grund für eine Entzweiung sein. Entzweiungen widersprechen dem Gebot der Liebe. Glaube, Liebe und Hoffnung sind die drei theologischen Tugenden des Christentums. Diese benötigen die Menschen, um Mensch zu werden und zu bleiben. Daran hat sich in den letzten zweitausend Jahren nichts geändert.
Eckhard Krause
Gideon Böss "Weihnachten – ein Fest packt aus: Die Autobiografie"
Patmos Verlag
176 Seiten
20 EUR
Erscheinungstermin: 26. August 2024
ISBN: 978-3843615044
Eckhard Krause ist Laimer Diplom-Bibliothekar im Ruhestand und Laimer Bücherwurm. Geboren in Sachsen und aufgewachsen in Ostfriesland, kam er in Zeiten des kalten Krieges nach Westdeutschland und lebt nunmehr seit fast 50 Jahren in Laim. Aufmerksam beobachtet er Entwicklungen und Strömungen in Gesellschaft und Literatur.Eingetragen am 01.12.2025
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